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Nachhaltige Retouren, so klappt es

Nachhaltige Retouren, so klappt es

AUTOR: PASCAL FRICK

Nachhaltigkeit wird heute auch im Onlinehandel grossgeschrieben. Recycling und nachhaltige Verpackungen ist den meisten Shopbetreibern mittlerweile ein Begriff, doch der Wandel zu nachhaltigen Retouren geschieht nicht nur aus Eigeninteresse. Kundinnen und Kunden fordern ebenso einen schonenden Umgang mit unserer Umwelt. In diesem Blog erklären wir dir, wie du die Nachhaltigkeit in deinem Retourenmanagement verbessern kannst.

Es liegt auf der Hand: Retouren im E-Commerce haben einen ungünstigen Einfluss auf den CO2-Ausstoss. Dennoch, vergleicht man die E-Commerce-Emissionen mit jenem des stationären Handels, fällt die Bilanz zugunsten des Onlinehandels aus – dies zeigte eine Metastudie der Logistics Advisory Experts GmbH. Ein Grund für die höheren CO2 Werte im stationären Handel ist der Individualverkehr – also die An- und Abreise der Kundinnen und Kunden zum und vom Geschäft. Zudem verursachen Verkaufslokale im Schnitt mehr Emissionen als die Infrastrukturen von Versandhändlern. Als integraler Bestandteil des E-Commerce können Retouren somit nicht pauschal verteufelt werden.

Nachhaltigkeit ist ein Kundenbedürfnis.

Gemäss den Ergebnissen des Stimmungsbarometers 2023 der Schweizerischen Post AG geht hervor, dass 77 Prozent der Befragten beim Shopping auf die Herkunft und 71 Prozent auf die Nachhaltigkeit der Produkte achten. Das Thema Nachhaltigkeit ist heute also nicht nur eine „nice to have“, es ist effektiv ein wichtiger Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit geworden. Nicht nur achten Kundinnen und Kunden heute mehr auf Nachhaltigkeit, sie achten auch auf umweltschonende Versände. Gut drei Viertel wünschen sich grössenoptimierte Schachteln und Verpackungen aus Recycling-Material. Aber auch der Verwendung von Mehrwegverpackungen wie Versandtaschen und dem Versand in der Originalschachtel ist eine klare Mehrheit positiv eingestellt. Für den Onlinehandel ergeben sich daraus einige Chancen nach dem Prinzip „weniger ist mehr“. Konkret: Weniger Verpackung und weniger Retouren gleich mehr Nachhaltigkeit. Darüber hinaus kannst du mit der Wahl nachhaltiger Carrier und umweltfreundlicher Verpackungsmaterialien auch gleich noch ein paar Kundenwünsche abdecken.

Retouren reduzieren.

Die nachhaltigste Retoure ist jene, die gar nicht erst anfällt. Die Reduktion deiner Retourenquote sollte von Anfang an ein wichtiges Ziel sein. Sie zu minimieren hat jedoch nichts mit dem Erschweren von Retouren zu tun, vielmehr sollten deine Massnahmen darauf abzielen, deine Kundschaft bei ihrer Verkaufsentscheidung zu unterstützen. Detaillierte Produktbeschreibungen, professionelle Bilder, Vergleichstools, zuverlässige Lieferpartner und finanzielle Anreize für Bestellungen ohne Retoure sind einige Massnahmen zur Reduktion deiner Retourenquote.

Lesetipp: Erfahre mehr über Massnahmen, mit denen du die Retourenquote nachhaltig senken kannst.

Versandoptionen.

Natürlich ist der Transport einer der ersten Faktoren, den man bei den Themen Retouren und Nachhaltigkeit beachtet. In Wirklichkeit ist dieser Teil jedoch viel weniger gravierend als man denkt, da für den Rücktransport oft bestehende Logistikwege verwendet werden. Ein Lieferwagen, der also beim Händler Pakete abholt, kann im gleichen Zug auch die Retouren abliefern. Im Endeffekt können Transportrouten mit Retouren sogar effektiver genutzt werden. Mit der Wahl des Carriers hast du dennoch eine Möglichkeit, die Emissionen etwas zu steuern. Einige Logistikunternehmen wie die Schweizerische Post bieten einen CO2-kompensierten Versand an, andere wiederum setzen auf eine komplett elektrifizierte Fahrzeugflotte. Überlege dir genau, ob du deinen Kunden einen Carrier für die Rücksendung vorgeben möchtest – im Endeffekt kann es im Hinblick auf deine Nachhaltigkeit positiv ausfallen.

Verpackungsdesign.

Der wichtigste Hebel, um Retouren nachhaltiger zu gestalten, fängt bereits bei deinem Fulfillment an. Denn dein Verpackungsdesign hat einen grossen Einfluss auf deine Nachhaltigkeitsquote – und das auch bei den Retouren. Auf der anderen Seite hast du gleich drei Optionen, mit Verpackungen sichtbar mehr Nachhaltigkeit in dein Geschäftsmodell zu bringen. Die Schlagwörter dafür heissen reduzieren, wiederverwenden und recyceln.

Reduzieren.

Eine häufige Herausforderung im E-Commerce ist das effiziente Verpacken, was zur Verwendung von viel Füllmaterial führt. Mit einem optimierten Verpackungsdesign kannst du hingegen das benötigte Kartonagen- und Füllmaterial drastisch reduziert. Als positiven Nebeneffekt werden die Pakete kleiner und leichter, wodurch die Ladefläche von Transportern um bis zu 40 Prozent besser genutzt werden kann. Nicht zuletzt sparst du nebst dem Material auch Versandkosten. Effizienteres Verpacken schaffst du beispielsweise durch den Einsatz von höhenvariablen Kartons oder Teleskopschachteln. Es gibt auch Maschinen – wie jene von Packsize – welche Kartonagen passgenau auf die jeweiligen Bestellungen zuschneidet. Damit kannst du bis zu 80 Prozent Füllmaterial und 17 Prozent Karton einsparen. Möchtest du noch drastischer reduzieren, kannst du den Versandkarton auch ganz weglassen und deine Produkte in der Originalschachtel oder in einer Versandtasche versenden. .

Kunden von MS Direct können ihre Kartonagen passgenau von einer Packsize Maschine zuschneiden lassen.

Wiederverwenden.

Die meisten Konsumentinnen und Konsumenten, die bestellte Ware zurückschicken, tun die meist in der ursprünglichen Verpackung. Es bietet sich daher an, auf robusteres Verpackungsmaterial zu setzen, da dieses mehrfach verwendet werden kann. Anbieter wie Sendmepack haben sich genau auf solche wiederverwendbaren Verpackungen spezialisiert. Mit ihren mehrfach wiederverwendbaren Kartons spart man nicht nur Ressourcen, sondern reduziert auch Verpackungsmüll. Ein auf der Kiste aufgedruckter QR-Code lässt einen zudem nachverfolgen, wie viel CO2 mit der Wiederverwendung der Kiste bereits eingespart wurde. Kickbag aus der Schweiz und BoomerangPack aus Deutschland sind zwei Beispiele für innovative Karton-Alternativen, die bereits gut etabliert sind. Beide Unternehmen setzen auf Beutel aus recyceltem Kunststoff, die immer wieder verwendet werden können. Die Klettverschlüsse der Tasche machen zudem Klebematerial überflüssig. Ab der zweiten Verwendung reduzieren sich die Emissionen durch die Einsparung deutlich. Nach zehn Nutzungen spart ein Kickbag sogar rund 86 Prozent mehr Emissionen ein als Karton.

Recyceln.

Früher oder später hat jede Verpackung ihr Lebensende erreicht. Darum ist es umso wichtiger, dass Verpackungen recyclingfähig sind. Karton bietet sich von Natur aus an, es gibt aber auch andere Möglichkeiten, mit denen du dich von der Konkurrenz abheben kannst. Bioverpackungen aus Zuckerrohr, Palmblatt oder auch Holz sind eine nachhaltige Variante für Einwegversände. Der bereits erwähnte Kickbag ist hingegen auch im Hinblick aufs Recycling ein sehr gutes Produkt, da er selbst aus recyceltem Material besteht.

Das zweite Leben.

Neben der Rücknahme von Neuwaren kaufen zahlreiche Online-Händler heute auch gebrauchte Produkte, wie Bekleidung, elektronische Geräte oder Bücher zurück. Re-Commerce-Plattformen, wie die von Namuk, schenken solchen Artikeln dann nach einer gründlichen Aufbereitung ein neues Leben. Während Einkäufe auf Flohmärkten oder in Second Hand Läden eher Zufallsfunde sind, bieten Pre-Owned-Shops dabei alle Vorteile des Online-Shoppings, also unter anderem Suchfilter sowie verschiedene Versand- und Bezahloptionen. Auf diese Weise lässt sich die Gebrauchsdauer vieler Dinge deutlich verlängern, was zur Abfallvermeidung und damit zu einem nachhaltigeren Leben beiträgt.

Lesetipp: Erfahre mehr über das Nachhaltigkeitsengagement von Namuk.

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